Freitag, 1. November 2013

Roadtrip 1 - Etappe 2

Nach einer erstaunlich guten ersten Camping-Nacht, einer vollmundigen Schüssel Haferbrei und einer eiskalten Dusche waren wir bereit weiter zu fahren.
Nach kurzer Zeit auf der Straße erreichten wir Whangarei, das wir eigentlich nur passieren wollten.
Denn unser eigentliches Ziel waren die Whangarei Falls, die, wie wir jetzt wissen, etwas außerhalb der Stadt liegen, wir aber zuerst in der Stadt vermutet hatten, was eine ungewollte Irrfahrt mit sich zog.
Endlich angekommen, präsentierten sich die Falls bei strahlendem Sonnschein in einem teils regenbogenfarbenem Licht.
Oberhalb des Wasserfalls verlief eine Brücke, die in einen Gehweg mündete,
der uns wiederum nach unten zu den Fällen führte.
Dort trafen wir ein (natürlich) deutsches Pärchen, Aileen und Nils.
Wie wir erfuhren, kamen die beiden gerade von einem Trip durch China nach Neuseeland.
Hätte nicht gedacht, dass die Deutschen ein derart reiselustiges Völkchen sind (persönliche Anmerkung des Schwälmer Autors).
Nach einer netten Unterhaltung und ausgetauschten Nummern,
brachen wir in Richtung Bay of Islands auf.

An Towai und Kawakawa vorbei,
erreichten wir auch bald Paihia.
Von diesem Ort schwärmte Mareike,
da sie unter anderem Silvester und Neujahr bei ihrem letzten Besuch hier erlebte.
Diesmal war das Wetter jedoch nicht derart einladend, dass man einen Boat-Cruise mit großer Freude erlebt hätte,
sodass wir uns eine Special-Portion
Fish'N'Chips kauften und diese mit Ausblick auf die Bay of Islands futterten.
Das jedoch ziemlich hastig, da wir schon von mindestens tausend Möwenaugen gierig angestarrt wurden.
Das spezielle an unseren Fish'N'Chips waren noch zwei Sausages, die noch mitinbegriffen waren.
Wenn man gute deutsche Würstchen gewohnt ist, sollte man in Neuseeland keine essen.
Es mag zwar entfernt wie ein Würstchen aussehen, hat allerdings geschmacklich sehr wenig bis gar nichts mit dem Gewohnten zu tun,
da einen eine Ekel erregende Konsistenz und Struktur, nein,
keine Struktur erwartet,
sondern nur ein weicher, cremiger Brei.
Ich bin froh, einen starken Magen mein Eigen nennen zu können.
Tut mir Leid, aber auch solche Sachen müssen hier Beachtung finden.

Von Paihia fuhren wir weiter bis kurz vor Kerikeri, denn dort befinden sich die Waitangi Treaty Grounds, die wir besuchen wollten.
Denn an diesem Ort mussten sich die Maori dazu bereiterklären, ihr Land den Pakeha, den weißen britischen Eroberern, zu übereignen.
Zu sehen sind dort die großen Kriegskanus der Maori,
eine kleine nachgebaute Siedlung und die Grounds an denen die Übereignung stattfand.
Ein interessanter und sehenswerter Ort.
Bevor es weiterging, statteten wir den Haruru Falls noch einen kurzen Besuch ab, die allerdings nicht so spektakulär waren.

Weiter der Discovery-Route folgend, kamen wir bald an einem Schild vorbei, das einen Kauri-Wald anzeigte.
Wir beschlossen spontan dem Schild zu folgen.
Nach einer ziemlich langen Zeit erst auf geteerten Straßen, dann auf Schotterstraßen, die uns immer weiter ins Landesinnere führten, fanden wir einen kleinen Walkway, der uns zu den gigantischen Bäumen führte.
Wir hatten wohl einen ziemlich guten Zeitpunkt erwischt,
da weit und breit keine Spur von den Touribussen zu sehen war,
die dieses Ziel auch anfuhren.
So hatten wir den Wald ganz für uns.
Allerdings war der Tag schon weiter vorangeschritten, sodass wir den Weg zurück zum Highway beginnen mussten.
Doch den selben Weg zurück zu nehmen, den man zu einem Punkt genommen hat, ist ja bekanntlich witzlos und nur sinnbringend wenn man in einer Sackgasse steckt.
Also folgten wir weiter der "Straße" und brauchten ca. zwei Stunden,
um aus diesem Gebiet zu entfliehen und uns meilenweit entfernt von dem Punkt wiederzufinden, an dem wir eigentlich hofften, dass wir dort ankämen.

Wie auch immer, wir mussten einen geeigneten Platz für die Nacht finden, der zum einen nicht so weit vom Schuss entfernt war und dem man zum anderen auch noch als preiswert betrachten konnte.
Nach einigen Fehlschlägen fanden wir einen Campingground direkt am Meer.
Allerdings mussten wir uns beim Aufbau unseres Zeltes sputen,
da es anfing, dunkel zu werden.
Doch oft liegen Leid und Freud sehr nahe beieinander, beziehungsweise gehen flüssig ineinander über.
Wir bekamen einen zauberhaften Sonnenuntergang vor rauschender Meereskulisse mit einer Inselgruppe am Horizont geboten.
Die untergehende Sonne färbte dabei Himmel und Wolken in ein leuchtendes Magenta-Rot, deren Wirkung vom spiegelnden Wasser nur noch intensiviert wurden.
So, Ende des zweiten Teils, bevor wir noch weiter ins Schwärmen geraten.

Bis denne ;-)

Anbei ein Foto der Whangarei-Fälle:

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