nach drei entspannten Tagen im Hostel wurde es wieder Zeit, etwas zu erleben und die Reise fortzusetzen.
Wir fuhren mit zwei Autos nach Turangi, einem Ort nahe des Tongariro National Parks.
In dem dortigen Hostel lieferten wir Sarah ab, da sie das Crossing schon erfolgreich absolviert hatte.
Ramonas Auto stellten wir am Endpunkt ab und fuhren mit unserem zum Startpunkt.
Waehrend wir auf der Schotterstrasse dorthin fuhren, praesentierte sich die Bergwelt vor uns:
Teilweise waren die Gipfel noch mit Schnee bedeckt und standen im Kontrast
zu der oeden und steinigen Vulkanlandschaft,
die nur kahle, verdoerrte Straeucher und Buesche beherbergte.
Eine doch recht ungewohnte Sicht fuer das Auge im Vergleich zu den vorherigen Eindruecken Neuseelands, die vor allem durch gruene Vegetation und durch vor Leben strotzender Flora und Fauna beeindruckten.
Doch auch diese Seite war faszinierend und reizte naeher erkundet zu werden.
Wir packten unsere Sachen und zogen los, allerdings musste Mareike den Track vorzeitig abbrechen, da sich Knoechel wie Erkaeltung meldeten und ihren Tribut forderten.
So ging ich also in Begleitung von Ramona weiter und der Track wurde allmaehlich schwieriger,
da es immerhin noch auf Treppenstufen, jedoch mit viel Geroell und Steinen auf dem Weg stetig steiler den Berg hinauf ging.
Die sich bietende Aussicht entschaedigte allerdings die Strapazen des Aufstiegs.
Als wir die erste obere Vulkanebene erreicht hatten, bot sich ein fantastischer Blick auf den benachbarten Mount Ngauruhoe.
Ein steiler, in Zickzack-Form verlaufender Pfad fuehrte dort hoch, dessen Erklimmung drei weitere Stunden abseits der Crossing Route benoetigen sollte.
Den Weg von Frodo in "Herr der Ringe" wollte ich dann doch nicht nachgehen, denn dieser Mount Unaussprechlich diente der Saga als Entscheidungsort, an dem der Ring der Macht vernichtet werden muss, damit die Macht des dunklen Herrschers gebrochen wird.
Ausserdem hatte ich keinen Ring dabei, den es zu vernichten galt, sondern nur meinen Rucksack, der zwar auch eine ziemliche Last war, aber mir doch als erhaltenswert schien.
Vor allem auch, da sich dort mein Proviant verbarg.
Ohne weiter in die Tiefen Mordors vorzudringen, folgte ich dem Touristenstrom.
Das Tongariro Crossing wird als schoenste Tageswanderung Neuseelands angesehen und zieht dementsprechend viele Touristen an.
Doch sollte man immer im Gedaechtnis haben, dass sich um eine 20 Kilometer lange alpine Bergwanderung handelt, die ein gewisses Fitnesslevel und eine angemessene Ausruestung erfordert und es sich zudem um einen aktiven Vulkan handelt, den man ueberqueren moechte, dessen letzter Ausbrach nur ein Jahr in der Vergangenheit liegt.
Leider unterschaetzen das viele und meinen sie koennen das locker in Turnschuhen und mit einer kleinen Flasche Wasser schaffen und wundern sich, wenn sie dehydriert und kraftlos mehr schlecht als recht am Ende ankommen.
Dies mal als Mahnung an dieser Stelle.
Doch am Schicksalsberg vorbei ging es noch weiter in die Hoehe, bevor der Mt. Tongariro ueberquert werden konnte.
Oben auf einem steinigen Plateau angekommen, war eine gute Moeglichkeit gekommen, eine Pause einzulegen und Brotzeit zu haben.
Waehrend wir uns mit einem Blick zurueck staerkten, pfiff uns der Wind gut um die Ohren.
Deshalb begrenzten wir die Zeit zum Verweilen auch auf das Noetigste und gingen alsbald weiter.
Der Weg fuehrte vorbei an Vulkankratern vorbei noch ein wenig hoeher,
bevor wir eine steinige Geroellpiste hinunter meistern mussten.
Ungefaehr drei Meter breit mit Abgrund zu beiden Seiten ging es rutschig und ohne richtigen Halt, von meinem Trekkingstock abgesehen, sehr steil hinunter.
Langsam aber stetig arbeitete ich mich die Piste bergab, waehrend die losgetretenen Steine von den folgenden Personen mich ueberholten.
Nicht wenige legten sich hier mehrere Male ungewollter Weise aufs Kreuz.
welche sich durch den Schwefel derartig faerben.
Im Hintergrund kann man den grossen Blue Lake sehen, an dem man vorbeikommt, wenn man den bisherigen Weg einigermassen unbeschadet ueberstanden hat.
Von dort fuehrt der Weg die naechsten zehn Kilometer wieder bergab an Vulkanlandschaft mit verdoerten Bueschen vorbei, bis man nach einer sehr langen Zeit wieder auf Baeume und Pflanzen stoesst.
Der letzte Teil dieser Wanderung zieht sich enorm in die Laenge und man beginnt sich spaetestens zwei Stunden vor Ende zu fragen,
wann man endlich da ist und dass es nicht mehr weit sein kann.
Jeder mit dem ich mich bis jetzt ueber das Crossing unterhalten habe, konnte diese Ansicht teilen.
Irgendwann am spaeteren Nachmittag erreichten wir dann das Ende und waren stolz und gluecklich,
das Tongariro Crossing geschafft zu haben.
Ramona fuhr mich noch nach Turangi zu dem Hostel in dem Mareike und Sarah schon waren.
Als Ueberraschung hatten die beiden ein BBQ vorbereitet, das nach den Strapazen des Tages einfach nur wahnsinnig lecker schmeckte.
Am Abend konnten wir den Fernsehraum des Hostels belagern, warfen eine Herr der Ringe-Kasette (!!!) ein und liessen den Tag gemuetlich enden.
So weit, so gut.
Bis denne ;)
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