Dienstag, 10. Dezember 2013

"Rottenrua", Wai-O-Tapu und Taupo

Nachdem wir uns also vom Auenland aus auf den Weg nach Rotorua gemacht hatten, wussten wir gleich nachdem wir aus dem Auto ausgestiegen waren, um uns an der I-Site ueber moegliche Aktivitaeten zu informieren, weshalb das nette Oertchen den Beinamen "Rottenrua" traegt.
Da es eine vulkanisch sehr aktive Gegend ist, riecht es durch die austretenden Schwefelgase ueberall nach faulen Eiern, die dafuer sorgen, dass sogar das Wasser in den Gullis sich so sehr erhitzt, dass es als heisser Dampf daraus aufsteigt.
Ueberall qualmt und brodelt es, ich fuer meinen Teil habe mich doch recht schnell wieder an den Geruch gewoehnt, Jan hatte da doch mehr Probleme;-).

Da alle Aktivitaeten in Rotorua nicht in unserem Budget lagen (in Rotorua wird alles sehr teuer touristisch ausgeschlachtet...), haben wir uns entschlossen nur die Nacht auf einem etwas entlegenen Campingplatz zu verbringen, der wunderschoen an einem See gelegen war.
Dort trafen wir dann auch ein Schweizer Paerchen wieder, das wir bereits auf dem Pinnacles-Track getroffen hatten. Ausserdem unterhielten wir uns noch ganz gut mit einem aelteren deutschen Paerchen, welche zum Wandern in Neuseeland waren.
Dort am See wurden wir wieder von der Abgebruehtheit der Kiwis ueberrascht. Es war unheimlich kalt und windig, wir hatte beide schon mehrere Schichten an und auf einmal rennt neben uns einfach ein Kerl ins Wasser und geht eine Runde schwimmen. Knallhart die Kiwis.
Und sie haben ein ganz anderes Kaelteempfinden als wir, auch wenn Jan sich mittlerweile anpasst und auch nur noch Shorts und T-Shirt traegt, egal welches Wetter und welche Temperaturen...


Da es sehr windig und dadurch recht kalt in dem Talkessel am See war gingen wir frueh ins Bett, hatten aber wegen des Windes eine eher unruhige Nacht.
Am naechsten Morgen fruehstueckten wir dann mit den Schweizern und machten uns danach ans Abenteuer Zeltabbauen, was sich bei dem Wind als nicht ganz einfach heraussellte, da uns das Zelt eimal ueber den ganzen Parkplatz geflogen ist, nachdem wir die Heringe rausgezogen hatten und dann eine unvorhergesehene Windboe kam :-D.
Als auch diese Huerde genommen war, machten wir uns wieder auf in Richtung Outdoorladen.
Der Pinnacles-Track hatte uns die Idee auferlegt, uns Trekkingstoecke zuzulegen, hatten wir doch einige Wanderer ziemlich leichtfuessig den Berg erklimmen sehen, waehrend wir uns abmuehten.
Wir schieben das jetzt einfach mal auf die fehlenden Stoecke, als weniger auf unsere maessige Kondition.
Hoffentlich erleichtert diese nicht ganz guenstige Investition unsere folgenden Wanderungen.

Da wir ein wenig Zeit vertroedelt hatten, machten wir uns schnell auf den Weg zum
"Wai-o-tapu Thermalwunderland", wo wir eigentlich noch den Geysir ausbrechen sehen wollten, aber dafuer waren wir leider etwas zu spaet.
Also machten wir uns nur auf fuer eine Rundtour durch das Gebiet, in dem besonders viele spektakulaere Naturwunder vulkanischer Art zu sehen waren, zum Beispiel der Champagne Pool,
ein grosser Thermalsee mit einem ganz orangenen Rand, in dem kontinuierlich kleine Blasen wie mueffelnder Dampf aufsteigen. Auch gibt es einigen riesigen Matschpool,
in dem mehrere Flecken ganz bunter Farben zu sehen sind, was wirklich spektakulaer aussieht.

 
In dem Thermalwunderland haben wir auch die Kanadier wiedergetroffen, die uns bereits in Matamata begegnet sind und uns Heizdecken fuer die Suedinsel schenken wollten, die wir aber leider aus Mangel einer Steckdose ablehnen mussten. Schade eigentlich, dann waeren wir aber wirklich in die Liga der "Super-Weichei-Kurz-vor-Pensionierung-Camper" aufgestiegen^^.
Als wir uns mit ihnen an einer eher engen Stelle des Weges unterhielten, ist Jan leider sehr ungluecklich gestuerzt und hat mich mitgerissen, was dazu gefuehrt hat, dass ich mir meinen Knoechel verdreht und etwas verstaucht hatte, was mich wandermaessig leider einige Tage lahmlegte.

Nachdem wir dann auch noch die letzten Winkel des Gebietes erkundet hatten und die vielen Farben, die alle natuerlich entstanden waren, bewundert hatten, machten wir noch einen Abstecher zum groessten Mudpool Neuseelands, wo man kochenden Matsch ansehen konnte,der in unregelmaessigen Abstaenden explosionsartig meterhoch emporblubbte.
Anschliessend fuhren wir zum Kerosine Creek, einem Flusslauf, der durch die Thermalaktivitaet erwaermt worden war. Dort ging ich dann noch etwas baden, was unheimlich entspannend war.

Nachdem wir unser Mittagessen zu uns genommen hatten, fuhren wir weiter in Richtung Taupo, wo wir die Huka Falls ansehen wollten.
In Taupo angekommen, mieteten wir uns fuer eine Nacht in ein Hostel ein, wo wir erstmal duschen und uns etwas Ordentliches auf mehreren Platten anstatt lediglich mit unserem Gaskocher kochen wollten.
Auch hatten wir mal wieder die Moeglichkeit mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen, was unheimlich interessant war, allerdings nicht gut fuer unser Englisch, denn alle dort sprachen nur Deutsch^^. Dort lernten wir auch Sarah kennen, eine Deutsche die wir am naechsten Tag auch mit zu den Huka Falls nahmen und der wir eine Mitfahrgelegenheit bis nach Masterton gaben.
Die Hukafalls sind zehn Meter hohe Wasserfaelle, in denen das Wasser des Waikato-Rivers mit erstaunlicher Wucht in tuerkisblauen Kaskaden durch einen Engpass fliesst. Richtig spektakulaer anzusehen!
 
 
Nachdem wir dann die Hukafalls besichtigt hatten, fuhren wir noch in ein Honeycenter, wo wir Honig probieren konnten und eine Flasche Met als Mitbringsel fuer meine Gastfamilie kauften.
Im Hostel gefiel es uns so gut, dass wir noch zwei weitere Naechte bleiben wollten.
In Taupo befinden sich "alte" Maori Steinschitzereien, zu denen wir eigentlich gerne paddeln wollten, aber das liess das Wetter leider nicht zu, also entschieden wir uns, nachdem wir einen Tag Pause im Hostel hatten, einen Segeltrip zu den Carvings zu machen.
Bei strahlendem Sonnenschein machten wir uns zusammen mit Sarah und Ramona (einer anderen Deutschen, die wir im Hostel kennengelernt hatten) auf zum Boot.
Der Trip dauerte etwa zwei Stunden und war total entspannend, wir haben auch noch ein heisses Getraenk bzw. einen Wein bekommen auf der Rueckfahrt.
Die Carvings (zu deutsch: Schnitzereien) sind eigentlich noch gar nicht so alt, aber dadurch nicht minder eindrucksvoll, die sehen wirklich klasse aus und sind mit viel Talent und Liebe zum Detail geschnitzt worden.
 
 
Von Taupo aus ging es dann weiter Richtung Sueden nach Turangi, aber das ist eine weitere Geschichte...
 
Bis bald, eure Weltenbummler:)
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen