Freitag, 24. Januar 2014

Abel Tasman Coastal Track


Hallo ihr Lieben,

bei so vielen Abenteuern hier auf der Südinsel kommen wir mit dem Schreiben gar nicht hinterher, aber wir geben unser Bestes^^.
Am zweiten Januar haben wir uns recht früh aus dem Hostel wieder auf die Straße gemacht, denn wir hatten bereits im alten Jahr schon den Abel Tasman Coastal Track gebucht, einem insgesamt 55 Kilometer langen Track, von dem wir allerdings „nur“ 40 km laufen wollten, das alles in vier Tagen. Unsere Rucksäcke waren gepackt, alles Essen verstaut und von unseren netten neuen und alten Bekannten haben wir uns verabschiedet, also machten wir uns auf den Weg nach Marahau, von wo aus der Track startet.
Da wir uns entschieden hatten zu Campen trugen wir Zelt, Isomatten, Schlafsäcke sowie Kocher und Geschirr und das Essen für fünf Tage, da es immer empfohlen wird, noch eine Notration einzupacken. Alles in allem trug jeder von uns etwa 15 Kilo.
 Jetpack-Mareike ;)

Nach einer guten Stunde Fahrt machten wir uns gegen halb elf los und liefen ersteimal durch Regenwald, teils direkt an der Küste lang, teils landeinwärts. Die Wolken, die am Morgen noch den Himmel bedeckt hatten,
zogen fort und so konnten wir fast ungestörte Blicke auf das türkisblaue Wasser und die Inseln genießen, die verstreut im Wasser zu finden waren.
Leider wurde das schöne Naturerlebnis von Motorbooten, die über das Wasser pesten getrübt, was wir als sehr störend empfanden, aber da es Ferien waren, hatten wir uns auf einen eher belaufenen Track eingestellt.
Nach gut zwei Stunden zogen dann auch die letzten Wolken weg und wir konnten unseren Weg in strahlendem Sonnenschein fortsetzen.
Der dichte Regenwald wurde durch eher karge Landschaft mit öden Bäumen abgelöst, was uns aber nicht weiter störte, so dass wir nach guten dreieinhalb Stunden den ersten Campingplatz für die Nacht erreichten und unsere Zelte aufstellten, bevor wir uns etwas zu essen kochten und die Sonne genossen. Danach wurde natürlich noch der wunderschöne Strand mit einem Spaziergang erkundet^^.
Nach einer schönen Kürbissuppe ging es abends dann auch recht früh ins Bett, da wir doch sehr geschafft waren.

Und dann kam der Regen.

Es fing abends kurz nachdem wir zu Bett gingen an wie aus Eimern zu regnen und hat auch bis zum Morgen nicht aufgehört, so dass wir uns nur schnell mit allem Nötigen unter den Unterstand flüchteten und dort dann auch unsere Zelte halbwegs trocken abbauten.
Zwei andere deutsche Mädels waren auf dem gleichen Weg wie wir und so schlossen wir uns zusammen und wanderten gegen zehn los, genau als der Regen aufgehört hatte.
Timing ist alles...
Wir entschieden uns die etwas längere Hightide Route des Tracks zu nehmen, weil wir die Ebbe verpasst hatten und so erklommen wir nach einem Stück am Strand lang die Berge im Regenwald, bevor es dann wieder hinunter ging. Durch den Regen war sogar der Hightide Track auch leider kein Track mehr, den man trockenen Fußes überqueren konnte, der Wasserspiegel war so hoch angestiegen, dass wir die Schuhe ausziehen und durch das Wasser waten mussten,
was uns bis zu den Knien ging und eiskalt war.
Leider hat es gerade als wir die Schuhe wieder an hatten angefangen zu Regnen, aber die Ausblicke auf das Wasser zwischen den Farnen waren trotzdem sehr schön.
Der Regen hatte uns total durchnässt, weshalb wir dann an der Torrent Bay in einem Unterstand eine Mittagspause einlegten und uns für die 7 Kilometer stärkten, die noch vor uns lagen.
Zum Glück kam nach einem weiteren Kilometer, der uns wieder einen Berg hochführte, die Sonne raus, so dass wir einen wunderschönen Ausblick auf die Bucht hatten.
Auf halber Strecke des Weges kam der sogenannte „Halfway Pool“, einem natürlichen Pool in einem Fluss, der tief genug zum Baden war. Die Gelegenheit nutzten wir dann auch gleich um uns mal wieder etwas frisch zu machen und dann die letzten sechs Kilometer hinter uns zu bringen.
Wir haben noch eine Hängebrücke überquert und sind dann endlich nach einem langen und nervenzehrenden Tag in der Bark Bay angekommen und konnten unsere Zelte im Trockenen aufbauen und sie noch von dem Morgen trocknen.
Leider hatte ich mir eine größere Blase gelaufen, weshalb ich entschied mit dem Wassertaxi den steilen Teil des nächsten Tages zu überspringen und Jan und Katharina in Awaroa wiederzutreffen.
Nachdem Jan und Katharina mit wesentlich leichterem Gepäck gegen zehn gestartet waren,
wartete ich in der Sonne am Strand auf das Wassertaxi und habe dann die Fahrt durch die Wellen genossen.
Auch hatte ich Glück im Unglück, es war eine sehr hohe Flut, weshalb der Bootsfahrer in eine Bucht gefahren ist, die wunderschön war, aber eben nur bei hoher Flut zu erreichen ist.
Das Wasser war wunderbar türkisblau und klar, so dass man auf dem Grund Schwärme von Fischen und sogar ein paar Robben sehen konnte.
Sehr schön, und das alles bei strahlendem Sonnenschein.
In der Lodge in Awaroa habe ich dann auf Jan und Katharina gewartet, die gar nicht so lange nach mir ankamen, da sie die 12 Kilometer mit weniger Gepäck recht schnell hinter sich gebracht hatten. Wir hatten in der Lodge einen Teller Salat und Pommes als kleine Belohnung und Stärkung zwischendurch, so dass es dann weiter gehen konnte, denn wir mussten noch weitere vier Kilometer laufen und ein Tidal Crossing hinter uns bringen, bei dem wir das Watt durchqueren mussten und davor auch noch (was wir nicht wussten) durch Wasser wateten, um zum richtigen Weg zu kommen (die Lodge war ein kleiner Umweg).  
 Auch dazu hieß es wieder: Schuhe aus und rein ins Wasser. Aber wir haben alles gut hinter uns gebracht und sind dann noch das Stück zur Awaroa Hütte gelaufen, in der man auch schlafen kann. Dort haben wir uns (rechtzeitig zum Beginn des Regens) Abendessen gekocht und uns gefreut, im Trockenen zu sein. 

Nachdem wir im Anschluss knietief durch Wasser gewatet und das Watt durchquert hatten lagen noch zwei Kilometer Walk durch den Regenwald vor uns, was aber ziemlich schnell umging, obwohl die Sandflybisse juckten und es immer noch regnete.
Als wir dann am Camp ankamen bauten wir unser Zelt in Windeseile im stärker werdenden Regen mit Hilfe unserer Bekannten auf
(Zwei hielten die Plane, Zwei bauten auf. Es sah wohl sehr witzig aus, aber hat seinen Effekt getan, nämlich unsere Sachen einigermaßen trocken ins Zelt zu bekommen).

Nach einer wenig entspannten Nacht haben wir unser Zelt dann auch nass wieder abgebaut und uns auf den Weg gemacht zu unserer letzten Etappe, die allerdings nicht sehr weit war, es waren nur vier Kilometer.
Als wir alle fertig waren und regensicher losliefen hörte der Regen auf und die Sonne kam raus, so dass wir uns alle nach dem Walk am Strand wieder auskleiden mussten und in T-Shirts weiterlaufen konnten.
Allerdings ging es dann nur steil bergauf und bergauf und bergauf, immer in Serpentinen den Berg hinauf. Wir hatten alle etwas die Motivation verloren, aber dann waren wir irgendwann oben und konnten wunderschöne Ausblicke genießen, die die Anstrengungen wieder wett machten.
Nach noch etwa einer halben Stunde hatten wir dann das Camp erreicht, wo wir in der prallen Sonne unter blauem Himmel unsere Zelte trocknen und ausspannen konnten, bevor wir mit dem Wassertaxi in einer tollen Fahrt über die Wellen etwa zwei Stunden nochmal an der Küste entlang fuhren und auf die wunderschönen Buchten blicken konnten, die wir vorher zu Fuß erkundet hatten.


Wieder in Marahau angekommen wurden wir ganz stilvoll mit einem Schlepper aus dem Wasser gezogen und noch im Boot sitzend zu unserem Auto gebracht, packten unsere Sachen, um den Nachmittag noch etwas weiter nach Süden zu fahren und uns abends auf dem Campingplatz eine schöne Dusche zu gönnen ;-)

Bis bald,
eure Weltenbummler








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