Samstag, 25. Januar 2014

Die We(s)tcoast-Angriff der Sandflies

Hallo ihr Lieben,

bevor wir dann am Morgen nach dem Track unsere Reise nach einer zum Glück trockenen Nacht vortsetzten hatten wir noch das Glück uns jede Menge Cherryplums, kleine Pflaumen, die aussehen wie Kirschen, pflücken zu können und waren so Früchtemäßig wieder gut ausgestattet um einige weitere Kilometer hinter uns zu bringen.
In dem schönen Ort Murchison (Eine Weltstadt, deren Besuch ihr auf jeden Fall missen könnt...) haben wir dann einen Secondhand-laden durchstöbert und uns neue Kassetten zugelegt, so dass wir jetzt ganz Oldschool zu "Deutschen Hits der 60er Jahre" durch die Lande fahren können. Einen Lunchstopp gab es auch noch, wo Kathi und Jan einen für neuseeland typischen Pie probierten, der allerdings nicht ganz überzeugte...Hausgemacht ist eben immer besser;-)

Die Straße führte uns wie gewohnt auf kurvigen Strecken durch Regenwald und in Lyell hielten wir dann auf der DoC-Campsite nahe der Old Ghost Road, einem alten Goldgräberdörfchen, an ud entschieden uns, dort die Nacht zu verbringen. Nachdem wir unsere Zelte im Trockenen aufgestellt hatten (Juhu!!), wanderten wir noch durch den Wald und erkundeten die Reliqien der Goldgräber, die dort ausgestellt waren und hatten einen sehr schönen Spaziergang durch den Wald und eine nette Bewegung nach der Zeit im Auto. Als wir uns dann Abendessen kochten spürten wir sie schon kommen: Die Sandflies.
Sandflies sind wiederliche kleine Biester und Verwandte der Mosquitos, die gerne beißen und deren Bisse dann für mindestens eine Woche jucken wie Hölle. Da hilft nur jedes Stück Haut bedecken was man hat und ansonsten mit bestimmten Ölen oder Chemie einschmieren. Dennoch hatten wir das Gefühl total gefressen zu werden, man musste sich beeilen das Zelt auf und zu zu machen, ansonsten kamen Schwärme dieser nervigen Viecher ins Zelt.
Immerhin regnete es am nächsten Morgen nach einer windigen und kalten Nacht in Strömen, so dass die Sandflies nicht rauskamen, wir aber nur durch den Weg bis zum Unterstand klatschnass waren. Man kann eben nicht alles haben.
Nach einer Stärkung packten wir unsere Zelte mit der altbekannten Methode einigermaßen trocken ein und fuhren weiter. Da es sich richtig schön eingeregnet hatte hörte es auch den ganzen Tag nicht auf.

In Westport, auch so eine Metropole die man nicht unbedingt gesehen haben muss, nutzten wir den Handyempfang um mal wieder mit der Aussenwelt zu kommunizieren und einzukaufen und fuhren dann weiter zu den Pancakerocks, die im Regen allerdings nicht soo beeindruckend waren, wie sie es damals für mich im Sonnenschein waren, aber dennoch sind sie beeindruckend anzusehen. Die Pancakerocks (zu deutsch: Pfannkuchenfelsen) sind Kalkgestein, den die Witterung so abgetragen hat, dass die weichen Teile abgetragen wurden und die festeren bestehen blieben, so dass man das Gefühl haben könnte, es sieht aus wie aufeinandergestapelte Pfannkuchen.

Nachdem wir auch dieses Naturwunder in Regenströmen erleben durften machten wir uns auf den Weg nach Greymouth und haben uns dort für eine Nacht ein Hostel genommen, da wir alle den Regen und das frieren Leid waren.
Abends genossen wir dann unser Weihnachtsgeschenk (Lecker Pizza gesponsert by Kathi, Yummi!) und schauten dann noch der Hobbit auf dem Fernseher in unserem Zimmer. Allerdings waren wir auch alle sehr geschafft von den letzten Tagen und sind alle sehr schnell eingeschlafen. Am nächsten Morgen ging es dann weiter ins nächste Abenteuer: Die Überquerung des Arthur's Pass. Aber davon wird euch der nächste Eintrag erzählen ;-)

Bis bald, alles Liebe,

eure Weltenbummler



Freitag, 24. Januar 2014

Abel Tasman Coastal Track


Hallo ihr Lieben,

bei so vielen Abenteuern hier auf der Südinsel kommen wir mit dem Schreiben gar nicht hinterher, aber wir geben unser Bestes^^.
Am zweiten Januar haben wir uns recht früh aus dem Hostel wieder auf die Straße gemacht, denn wir hatten bereits im alten Jahr schon den Abel Tasman Coastal Track gebucht, einem insgesamt 55 Kilometer langen Track, von dem wir allerdings „nur“ 40 km laufen wollten, das alles in vier Tagen. Unsere Rucksäcke waren gepackt, alles Essen verstaut und von unseren netten neuen und alten Bekannten haben wir uns verabschiedet, also machten wir uns auf den Weg nach Marahau, von wo aus der Track startet.
Da wir uns entschieden hatten zu Campen trugen wir Zelt, Isomatten, Schlafsäcke sowie Kocher und Geschirr und das Essen für fünf Tage, da es immer empfohlen wird, noch eine Notration einzupacken. Alles in allem trug jeder von uns etwa 15 Kilo.
 Jetpack-Mareike ;)

Nach einer guten Stunde Fahrt machten wir uns gegen halb elf los und liefen ersteimal durch Regenwald, teils direkt an der Küste lang, teils landeinwärts. Die Wolken, die am Morgen noch den Himmel bedeckt hatten,
zogen fort und so konnten wir fast ungestörte Blicke auf das türkisblaue Wasser und die Inseln genießen, die verstreut im Wasser zu finden waren.
Leider wurde das schöne Naturerlebnis von Motorbooten, die über das Wasser pesten getrübt, was wir als sehr störend empfanden, aber da es Ferien waren, hatten wir uns auf einen eher belaufenen Track eingestellt.
Nach gut zwei Stunden zogen dann auch die letzten Wolken weg und wir konnten unseren Weg in strahlendem Sonnenschein fortsetzen.
Der dichte Regenwald wurde durch eher karge Landschaft mit öden Bäumen abgelöst, was uns aber nicht weiter störte, so dass wir nach guten dreieinhalb Stunden den ersten Campingplatz für die Nacht erreichten und unsere Zelte aufstellten, bevor wir uns etwas zu essen kochten und die Sonne genossen. Danach wurde natürlich noch der wunderschöne Strand mit einem Spaziergang erkundet^^.
Nach einer schönen Kürbissuppe ging es abends dann auch recht früh ins Bett, da wir doch sehr geschafft waren.

Und dann kam der Regen.

Es fing abends kurz nachdem wir zu Bett gingen an wie aus Eimern zu regnen und hat auch bis zum Morgen nicht aufgehört, so dass wir uns nur schnell mit allem Nötigen unter den Unterstand flüchteten und dort dann auch unsere Zelte halbwegs trocken abbauten.
Zwei andere deutsche Mädels waren auf dem gleichen Weg wie wir und so schlossen wir uns zusammen und wanderten gegen zehn los, genau als der Regen aufgehört hatte.
Timing ist alles...
Wir entschieden uns die etwas längere Hightide Route des Tracks zu nehmen, weil wir die Ebbe verpasst hatten und so erklommen wir nach einem Stück am Strand lang die Berge im Regenwald, bevor es dann wieder hinunter ging. Durch den Regen war sogar der Hightide Track auch leider kein Track mehr, den man trockenen Fußes überqueren konnte, der Wasserspiegel war so hoch angestiegen, dass wir die Schuhe ausziehen und durch das Wasser waten mussten,
was uns bis zu den Knien ging und eiskalt war.
Leider hat es gerade als wir die Schuhe wieder an hatten angefangen zu Regnen, aber die Ausblicke auf das Wasser zwischen den Farnen waren trotzdem sehr schön.
Der Regen hatte uns total durchnässt, weshalb wir dann an der Torrent Bay in einem Unterstand eine Mittagspause einlegten und uns für die 7 Kilometer stärkten, die noch vor uns lagen.
Zum Glück kam nach einem weiteren Kilometer, der uns wieder einen Berg hochführte, die Sonne raus, so dass wir einen wunderschönen Ausblick auf die Bucht hatten.
Auf halber Strecke des Weges kam der sogenannte „Halfway Pool“, einem natürlichen Pool in einem Fluss, der tief genug zum Baden war. Die Gelegenheit nutzten wir dann auch gleich um uns mal wieder etwas frisch zu machen und dann die letzten sechs Kilometer hinter uns zu bringen.
Wir haben noch eine Hängebrücke überquert und sind dann endlich nach einem langen und nervenzehrenden Tag in der Bark Bay angekommen und konnten unsere Zelte im Trockenen aufbauen und sie noch von dem Morgen trocknen.
Leider hatte ich mir eine größere Blase gelaufen, weshalb ich entschied mit dem Wassertaxi den steilen Teil des nächsten Tages zu überspringen und Jan und Katharina in Awaroa wiederzutreffen.
Nachdem Jan und Katharina mit wesentlich leichterem Gepäck gegen zehn gestartet waren,
wartete ich in der Sonne am Strand auf das Wassertaxi und habe dann die Fahrt durch die Wellen genossen.
Auch hatte ich Glück im Unglück, es war eine sehr hohe Flut, weshalb der Bootsfahrer in eine Bucht gefahren ist, die wunderschön war, aber eben nur bei hoher Flut zu erreichen ist.
Das Wasser war wunderbar türkisblau und klar, so dass man auf dem Grund Schwärme von Fischen und sogar ein paar Robben sehen konnte.
Sehr schön, und das alles bei strahlendem Sonnenschein.
In der Lodge in Awaroa habe ich dann auf Jan und Katharina gewartet, die gar nicht so lange nach mir ankamen, da sie die 12 Kilometer mit weniger Gepäck recht schnell hinter sich gebracht hatten. Wir hatten in der Lodge einen Teller Salat und Pommes als kleine Belohnung und Stärkung zwischendurch, so dass es dann weiter gehen konnte, denn wir mussten noch weitere vier Kilometer laufen und ein Tidal Crossing hinter uns bringen, bei dem wir das Watt durchqueren mussten und davor auch noch (was wir nicht wussten) durch Wasser wateten, um zum richtigen Weg zu kommen (die Lodge war ein kleiner Umweg).  
 Auch dazu hieß es wieder: Schuhe aus und rein ins Wasser. Aber wir haben alles gut hinter uns gebracht und sind dann noch das Stück zur Awaroa Hütte gelaufen, in der man auch schlafen kann. Dort haben wir uns (rechtzeitig zum Beginn des Regens) Abendessen gekocht und uns gefreut, im Trockenen zu sein. 

Nachdem wir im Anschluss knietief durch Wasser gewatet und das Watt durchquert hatten lagen noch zwei Kilometer Walk durch den Regenwald vor uns, was aber ziemlich schnell umging, obwohl die Sandflybisse juckten und es immer noch regnete.
Als wir dann am Camp ankamen bauten wir unser Zelt in Windeseile im stärker werdenden Regen mit Hilfe unserer Bekannten auf
(Zwei hielten die Plane, Zwei bauten auf. Es sah wohl sehr witzig aus, aber hat seinen Effekt getan, nämlich unsere Sachen einigermaßen trocken ins Zelt zu bekommen).

Nach einer wenig entspannten Nacht haben wir unser Zelt dann auch nass wieder abgebaut und uns auf den Weg gemacht zu unserer letzten Etappe, die allerdings nicht sehr weit war, es waren nur vier Kilometer.
Als wir alle fertig waren und regensicher losliefen hörte der Regen auf und die Sonne kam raus, so dass wir uns alle nach dem Walk am Strand wieder auskleiden mussten und in T-Shirts weiterlaufen konnten.
Allerdings ging es dann nur steil bergauf und bergauf und bergauf, immer in Serpentinen den Berg hinauf. Wir hatten alle etwas die Motivation verloren, aber dann waren wir irgendwann oben und konnten wunderschöne Ausblicke genießen, die die Anstrengungen wieder wett machten.
Nach noch etwa einer halben Stunde hatten wir dann das Camp erreicht, wo wir in der prallen Sonne unter blauem Himmel unsere Zelte trocknen und ausspannen konnten, bevor wir mit dem Wassertaxi in einer tollen Fahrt über die Wellen etwa zwei Stunden nochmal an der Küste entlang fuhren und auf die wunderschönen Buchten blicken konnten, die wir vorher zu Fuß erkundet hatten.


Wieder in Marahau angekommen wurden wir ganz stilvoll mit einem Schlepper aus dem Wasser gezogen und noch im Boot sitzend zu unserem Auto gebracht, packten unsere Sachen, um den Nachmittag noch etwas weiter nach Süden zu fahren und uns abends auf dem Campingplatz eine schöne Dusche zu gönnen ;-)

Bis bald,
eure Weltenbummler








Nelson

Hallo ihr Lieben

die Zeit fliegt wie immer vorbei und wir sind wohlbehalten auf der Südinsel und im neuen Jahr angekommen.
Nachdem wir in Picton sechs Stunden im Auto auf Kathi, die mit einer späteren Fähre kam, gewartet und ein wenig gedöst hatten, konnten wir endlich mit dem Trip über die Südinsel starten.
Wir hatten von Peter den Tipp bekommen nicht den Highway zu nehmen, denn es sollte eine schönere Route geben, die sich entlang der Küste nach Nelson wand.
Die nahmen wir auch und kamen wieder voll auf Neuseeland-Typischen Straßen an:
Über Berge, Täler und durch enge Kurven schlängelten sich die Straßen in regnerischem und nebeligen Wetter. Dennoch wurden wir immer wieder belohnt mit wunderbaren Ausblicken auf den Queen Charlotte Sound, einem Fjord ganz im Norden der Südinsel, der für seinen Weinanbau bekannt ist.Nach em fünften verpassten Lookout konnten wir dann auch endlich mal die Aussicht von einem Aussichtspunkt aus genießen und es lohnte sich wirklich die mysteriösen Sounds näher zu betrachten, von Regenwald bedeckt und im Nebel verhangen, einfach magisch.
Nach guten zwei Stunden kamen wir dann in Nelson an, wo wir uns ein Hostel gebucht hatten. Den Abend genossen wir noch das Highlight des Hostels: warmen Schokopudding mit Vanilleeis. Der englische Schokopudding ist eigentlich ein Schokokuchen mit Schokosoße und schmeckt einfach gut. Yummi!

Am nächsten Tag haben wir ersteinmal ausgeschlafen und haben entspannt, so eine durchzechte Nacht hängt schon ganz schön nach, wenn der körperliche Verfall eingesetzt hat^^.

Tags darauf haben wir uns schonmal für Sylvester eingedeckt und haben Alice, das andere Aupair der Stövekens, begrüßt. Abends liefen wir alle gemeinsam, nach dem Schokopudding versteht sich, zum geographischen Zentrum Neuseelands, um dort oben gepflegt den Sonnenuntergang zu verpassen. Shit happens!

Den letzten Tag des Jahres verbrachten wir entspannt damit in der Sonne zu braten und dann abends ein leckeres BBQ  zu haben, bevor wir uns mit den ganzen anderen Deutschen im Hostel zusammensetzten um die Zeit bis um zwölf totzuschlagen. Unsere neuen Freunde, die wir die Tage über im Hostel gemacht haben, saßen mit uns beisammen und so verbrachten wir nette Stunden mit alten und neuen guten Freunden. Um halb zwölf machten wir uns dann auf den Weg zur Kathedrale, wo es Livemusik gab, wozu wir ein bisschen tanzten, und um Mitternacht dann sogar noch vier Raketen zu Gesicht bekamen, was für Neuseeland eher unüblich ist.

Gegen eins waren wir wieder im Hostel und haben dort mit Ingwerbeer und einem guten Glas Vino auf das neue Jahr angestoßen. Danach saßen wir noch in geselliger Runde bis um halb fünf beisammen und redeten. Sehr gemütlich und ein netter Unterschied zu den Silvesterfeiern sonst.
Wir wünschen euch an dieser Stelle auch noch ein gesegnetes neues Jahr, in dem eure Wünsche in Erfüllung gehen!

Am Neujahrstag haben wir uns dann nochmal ausgeruht und unsere Sachen gepackt, denn tags darauf wartete schon das nächste Abenteuer: Der Abel Tasman Track.

Aber davon erfahrt ihr mehr im nächsten Post.

Alles Liebe, eure Weltenbummler